Was für ein tolles Erlebnis für Jörn Manske und seinen Sohn Michael, denn Beide haben am Sonntag, den 19.03.2023, gemeinsam Ihren ersten Marathon absolviert und das in Los Angeles.
Hier erzähl Jörn Manske, wie es überhaupt dazu gekommen ist, bitte Jörn:
Nach meinem Herzinfarkt 2016 habe ich ja mein Leben etwas umgekrempelt. Ich habe das Rauchen aufgegeben und den Laufsport für mich entdeckt. Nach den Teilnahmen beim jährlichen Laufcup Gifhorn Wolfsburg, folgten 2 Starts in Barcelona beim Halbmarathon und 2 Starts beim Amsterdam Halbmarathon. Das hat meinen Sohn Michael schon sehr beeindruckt. Ich habe dann mal erwähnt, dass ich irgendwann auch mal einen ganzen Marathon laufen möchte. Aber der müsste dann ein absolutes Highlight sein. Doch immer, wenn ich wieder einen HM gelaufen bin, habe ich immer gedacht: Das ganze nochmal?? Vielleicht doch etwas zu viel.
Im letzten Jahr zu meinem 57. Geburtstag überraschte mich mein Sohn Michael mit einem ganz besonderen Geschenk. Ein Startplatz für den Marathon in LA. Und damit nicht genug. Der Plan war, dass wir dort gemeinsam starten. Die Startplätze und Flüge waren bereits gebucht, es gab als kein Zurück mehr.
Anfang November 2022 begann dann die Vorbereitung… fast jeden Sonntag morgen stand nun ein langer Lauf auf dem Programm oder auch mal am Samstags zum wöchentlichen parkrun aus Fallersleben hin und wieder zurück. Das waren dann zunächst Läufe zwischen 20 und 30 km. Ich hatte tolle Unterstützung dabei durch die Läufergemeinschaft des VfB Fallersleben und den Bergziegen Fallersleben, besonders Swea Siesespeck hat mich oft bei den Läufen über 30 km begleitet und motiviert. Den längsten Trainingslauf absolvierte ich Anfang März mit 35 km.
Dann hieß es erholen und Kräfte sammeln. Bei meinem Sohn Micha lief die Vorbereitung allerdings etwas verhaltene. Als junger Vater und berufliche stark eingespannt, fehlte ihm die Zeit für das Training. Nur ein Paar 15 km und ein 20 km Lauf absolvierte er zur Vorbereitung.
Am 16.03.2023 war es dann soweit. Von Berlin ging es über Amsterdam nach Los Angeles.
Die Aufregung stieg… nach der ersten Nacht in LA starteten wir dort einen wunderschönen letzten 12 km Lauf an der Küste von Venice Beach nach Santa Monica.
Schon am nächsten Tag ging es ins Doger Stadion um die Startunterlagen in Empfang zu nehmen.
Am Tag des Marathons klingelte bereits um 3:45 Uhr der Wecker.
Der Start war um 7 Uhr morgens im Doger Stadion. Das waren ca. 35 Km von unserer Unterkunft in Venice entfernt. Zunächst parkten wir unseren Leihwagen im Parkhaus an der Ziellinie. Von dort fuhren Shuttle Busse die Teilnehmer bis an die Startlinie. Die Stimmung am Start war sehr aufregend. Wir standen bereits 30 Minuten vor dem Start in unserem Block. Als die amerikanische Nationalhymne live gesungen wurde, bekam man schon Gänsehaut.
Dann ging es endlich auch los…wir hatten uns vorgenommen es zunächst wirklich langsam anzugehen.
Bei dem Adrenalin am Start ist es gar nicht so leicht. Mit maximal 6:30 min/km wollten wir starten. Wir waren dann mit 6:00 min/km doch etwas schneller.
Immer wieder sagten wir uns „wir sind etwas zu schnell“…es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Die Stimmung auf der Strecke war von Beginn an unglaublich gut. Trotz der frühen Uhrzeit feuerten viele Zuschauer die Läufer lautstark an.
Nach den ersten 10 Kilometern, etwas über einer Stunde, wurden wir schon wieder etwas zu schnell. Michael fühlte sich TOP und ich musste uns bremsen, „wir sind zu schnell und es sind immer noch 32 km zu laufen“. Nach knapp 2 Stunden erreichten wir die 20 km Marke. Es lief super. Unser Minimalziel unter 5 Stunden zu bleiben schien aufzugehen… bei km 25 freute sich Michael schon über seine längste Laufstrecke ever bisher.
Ab km 30 wurde es dann plötzlich ruhig. Michael musste schon sehr mit sich kämpfen. Doch auch ich merkte, dass ich an meine Grenzen komme. Bloss kein Wadenkrampf einfangen ging es mir durch den Kopf. Ich versuchte den Rhythmus beim Lauf zu halten. Michael fiel zurück…nach einer Wende bei km 35 liefen wir uns dann kurz entgegen, „nur noch 7 km“ rief ich im zu und versuchte weiter im Rhythmus zu bleiben. Rechts und links von mir konnten viele Läufer nur noch gehen und kämpften mit Krämpfen. Augen zu und durch dachte ich mir… gleich geschafft, doch die letzten 5 km wurden die Härtesten, dann sah ich aber den Zieleinlauf, mit einer Zeit von 4:21 Stunden lief ich über die Ziellinie einfach unglaublich. Was für eine tolle Zeit für mich… ich blieb weiter hinter der Startlinie und wartete auf Michael und nach 5 Minuten sah ich bereits sein orangenen Shirt, trotz seiner schwierigen Vorbereitung, hat er es am Ende auch mit einer tollen Zeit geschafft wir nahmen gemeinsam unsere Medaille in Empfang .
Unbeschreibliches Gefühl – Wir haben es geschafft – Wir haben es gerockt.
Doch der Marathon war nicht das einzige Highlight. Wir besuchten bereits einen Tag nach unser Anreise ein Basketballspiel der LA Lakers. Und einen Tag nach dem Marathon schauten wir ein Spiel der Los Angeles Kings gegen Calgary Flames an.
Des weiter stand noch ein Trip nach San Diego auf dem Programm sowie ein Eishockspiel bei den Ducks aus Anaheim. Als Eishockeyfans für uns etwas ganz besonderes mal die beste Liga der Welt live zu sehen.
Am 27.03. geht es wieder in die Heimat. Ein unvergessliches Erlebnis. Gemeinsam mit meinem Sohn den Marathon zu Finishen.
Traumhaft – Natürlich möchte ich mich bei allen bedanken die mich dabei überstürzt haben. Ohne Euch hätte ich das sicher nicht geschafft. Ein ganz besonderer Dank gilt auch meiner Frau, die mich immer daran erinnert hat, mich auch vernünftig zu ernähren und das ich ausreichend Flüssigkeit zu mir nehme…schon in 4 Wochen steht der nächste Lauf auf dem Programm. Gemeinsam mit der Bergziegen Fallersleben geht es zum Halbmarathon nach Wien. Diesmal aber in Begleitung unserer Frauen.
VfB Fallersleben gratulier Papa und Sohn für den ersten erfolgreichen Marathon.