Das Radsport-Jahr 2020

Ein Bericht der Endurance Teams der Radsparte des VfB Fallersleben in besonderen Zeiten

Zu kurze Saison

Es war der 17.06.2020, dieser  Mittwoch wurde lange erwartet. Endlich konnten sich auf Grund der Lockerungen nach dem ersten Lockdown unter vielen anderen Aktiven, auch die Radsportler der Endurance-Gruppen wieder zu gemeinsamen Ausfahrten treffen. Der bis dahin seit ewigen Jahren anvisierte Treffpunkt am Hoffmann von- Fallersleben-Gymnasium konnte zwar immer noch nicht durch die Umbaumaßnahmen dieser Schule genutzt werden, aber wie schon im vergangenen Jahr wurde die angrenzende Hoffmann-von-Fallersleben-Straße ersatzweise zum Anlaufpunkt für die wöchentliche „Mittwochsrunde“. ´Eigentlich beginnt die offizielle Rennrad Sommersaison unserer Sparte immer am 1. Mittwoch im April um 17 Uhr am beschriebenen Treffpunkt. Nach der Umstellung auf Sommerzeit Ende März bleiben dann noch gut zwei Stunden für die ersten gemeinsamen, noch etwas kürzeren Ausfahrten, bevor die Dämmerung einsetzt.´

In diesem Jahr war das aus bekannten Gründen leider nicht möglich. Auch die bereits im Herbst 2019 sauber ausgeplante zweitägige, traditionsträchtige „Anroll-Tour“ inklusive Übernachtung in Hameln, musste leider abgesagt werden.

Mit den „Lockerungen“ begann die Saison auch innerhalb der Sparte. Das positive am Individualsport ist ja, dass dieser auch in einer solchen Situation prima ausgelebt werden kann. Spätestens mit Beginn der Sommerzeit konnte man viele Spartenmitglieder mit ihren Rennrädern auf den einschlägigen Runden begegnen. Aber alle waren halt einzeln, oder zumindest den Kontaktgeboten entsprechend, unterwegs. Es mutete schon etwas surreal und bizarr an, denn während des Lockdown war ja auch fast der gesamte Autoverkehr quasi eingestellt. Die Älteren von uns können sich sicherlich noch an die Autofreien Sonntage von1973 erinnern, für Radfahrer nahezu paradiesische Zustände. Der gemeinsame Mittwoch fehlte jedoch den meisten Radsportlern nach der unfreiwilligen Verlängerung der „Wintersaison“ immer mehr.

So war es dann endlich der dritte Mittwoch im Juni, an dem die bis dahin vermisste Gruppendynamik wieder aufgenommen werden durfte. Von da an verblieben theoretisch noch lediglich 16 Termine, um diese viel zu kurze Saison gemeinsam auskosten zu können. Zwei Tage davon sollten auf Grund von widrigen Wetterverhältnissen buchstäblich ins Wasser bzw. vom Sturm gefällt werden. Also verblieben noch 14 Trainingstage, an denen das Endurance Team immer noch respektable 17.911 Trainings-Kilometer sammelte. Die typische Mittwochsausfahrt belief sich fortan auf 80-90km bei ca. drei Stunden Fahrzeit. Wie sehr der feste Trainingstermin vermisst wurde, zeigte sich schon zu Beginn des ersten Treffens anhand der Teilnehmerzahl. Bis zu 21 Radsportler nahmen in dieser verkürzten Saison zeitgleich bei den Ausfahrten unserer Abteilung der Radsparte teil, dass war eine deutliche Steigerung gegenüber den Jahren zuvor. Das Einzugsgebiet der beiden Endurance-Gruppen erstreckt sich außer überwiegend auf Wolfsburg u. Fallersleben, jetzt mittlerweile auch über Gifhorn, Wahrenholz und Velpke. Erfreulich auch hierbei der Anstieg des Frauenanteils mit immerhin sieben Teilnehmerinnen, die regelmäßig das Rennradtraining am Mittwoch nutzten. Ab Ende August war es dann auch endlich wieder möglich, den alten Treffpunkt am Gymnasium anzufahren, die Bauarbeiten waren weitest gehend abgeschlossen. Durch die Lockerungen im Gastronomiebereich konnte auch der einmal im Monat stattfindende „Stammtisch“ der Endurance-Fahrer im Gasthof Berkhoff`s in Ehmen wieder aufgenommen werden. Hier sollte dann auch zuerst u.A. die nächste „Anroll-Tour“ im Frühjahr 2021 durchgeplant werden. Nach dem Motto: positiv bleiben, gerade in diesen Zeiten. Wie in jedem Jahr war die offizielle Rennrad Saison am letzten Mittwoch im September vorbei, und die Uhr wieder auf „Winter“ gestellt. Es kam ein Gefühl auf, als hätte diese Saison gerade begonnen, da wurde sie auch schon wieder beendet. Das Wetter zeigte sich immer noch von seiner besten Seite, aber die Tage sind in dieser Jahreszeit einfach zu kurz, um weiterhin gemeinsam ab 17 Uhr Ausfahrten durchzuführen. Für das Winterhalbjahr gab es von nun an probeweise Optionen für gemeinsame Ausfahrten an den Wochenenden.

Hierfür wurde auf etwas derberes Gerät umgesattelt, und es hieß nicht mehr „auf Asphalt in den Elm“, sondern über Schotter und Schlamm zum Tankumsee oder Richtung Rieseberg. Bis zu den zweiten Beschränkungen bezüglich der Pandemie im November, konnten im Zeitraum vom 02.10. bis 01.11.20 neun weitere Ausfahrten überwiegend im „Querfeldeinbetrieb“ als sogenannte Gravel-Touren durchgeführt werden.

Die Streckenlängen betrugen jetzt 50-60km, wobei auch hier die Resonanz an Teilnehmern durchaus positiv war. Insgesamt wurden in diesem Monat noch einmal 3.100 Trainingskilometer auf die Uhr gedreht, und viel Schotter und Schlamm durch die Luft gewirbelt. Zum zweiten Mal hieß es dann aber Sportbetrieb ausgesetzt! Das bedeutete: von nun an wieder auf Individualsport umzuschalten. Die Radtouren (auch an den Wochenenden) gestalteten sich ein Stück weit einsamer, um die Pandemie Vorgaben einzuhalten, jedoch immer noch als eine Sportart durchführbar, um diese besonderen Zeiten zu meistern.

Die nächste Saison wird wieder länger. Ganz sicher.

Dirk Wesche (Endurance Team)

 

Jahresbericht der Radwanderer (Touring Gruppe)  2020

Die Saisoneröffnung der Radsparte war geplant für den 1. April 2020. Wegen der Corona-Pandemie musste dieser Termin verschoben werden. Erst am 17. Juni 2020 konnte das erste Radeln in der Gruppe wieder stattfinden. Aber schon ab 5. August durfte wegen Corona nicht mehr in der Gruppe gefahren werden. Erst am 23. September fand eine gemeinsame Tour wieder statt. Wir fuhren noch  am 30. September und beendeten die Radsaison – wie üblich am 3. Oktober – mit einer Tagesfahrt nach Königslutter. Corona hatte allen Radlern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zunächst fiel die geplante Frühjahrstour nach Haldensleben aus. Von den geplanten 6 Feiern anlässlich runder Geburtstage mussten  3 ausfallen. Der 60. Geburtstag von Monika Streicher konnte am 29. Februar 2020 noch gefeiert werden. Ein Lichtblick war aber noch die Feier von Christiane Schubert, die eine Schifffahrt auf der Oker in Braunschweig organisiert hatte. Danach fiel für dieses Jahr jede Aktivität aus. Schade, schade, schade!  Immerhin hatten wir im ganzen Jahr ein Gesamtergebnis von 19 703 km. Wir alle hoffen auf ein gutes Neues Jahr 2021 und versuchen, unsere Touren Anfang Februar zu planen. Irgendwann muss ja auch die Corona-Zeit beendet sein. Wir wünschen allen Radlern alles Gute für das neue Jahr !

Erzgebirgstour, Barnewitzer Paarzeitfahren, CycleTour, HeideRadCup & Schubert-Motors-Giro – das Racing-Team nutzte die wenigen Rennveranstaltungen, die 2020 noch stattfanden, zur Teilnahme. Gleich zu Beginn des Jahres gewann das Racing-Team mit der WOBCOM GmbH einen Partner zur Unterstützung bei der Anschaffung von einheitlichen Helmen im Teamdesign. Alle Fahrer sind seit Frühling mit auffällig orangenen Helmen der Fa. Lazer unterwegs. Nochmals ein großes Dankeschön an die WOBCOM sowie timepoint Werbetechnik für die Beklebung!

Während der Kontaktbeschränkungen im Frühjahr konnten die gewohnten Gruppenausfahrten nicht stattfinden. Aus diesem Grund traf sich das Team in 2er-Gruppen und absolvierte das Training als Paar-Zeitfahren. Ein Großteil der Fahrer absolvierte Tagestouren mit mehr als 200 km. Marvin Kapalla absolvierte an einem Tag die Strecke von Dresden nach Wolfsburg – über 300 km standen am Ende auf seinem Tacho. Außerdem meisterten Tobias Bünjer & Marvin Kapalla die Mount-Ventoux-Challenge in Frankreich – 4x (3x on- & 1x offroad) erklommen sie den von der Tour de France berühmten 1909 m hohen Gipfel. Am Ende des Tages bedeutet dies, dass sie 6020 hm auf 183 km bewältigt hatten. Im Laufe der Saison konnten wir mit Tobias Ulrich ein neues Mitglied im Racing-Team begrüßen. Leider wird Sebastian Hörnlein das Team aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Wir wünschen Seb gute Besserung und alles Gute für die Zukunft!