Nordic-Walking – ein „Rentnersport“?

-Meine ersten Erfahrungen-  (09.05.2018 von Tasjia Schwenke)

Bis vor Kurzem machte ich meinen Ausdauersport, lange Gassi Gänge mal ausgenommen, vorwiegend im Fitnessstudio auf Cross Trainer oder Laufband. Während es mich mit zunehmendem Sonnenschein stärker nach draußen zog, wünschte sich der Hund wegen der Wärme kürzere Runden. Also musste eine Alternative her. Joggen? Nicht mein Ding. Fahrradfahren? Schon eher, aber ausschließlich? Auch nicht. Wandern? Super, aber als regelmäßige Aktivität nach einem langen Arbeitstag?….
Was ist eigentlich mit Nordic Walking? Darüber habe ich bisher nur Gutes gehört und gesund soll es auch noch sein. Zwar belächelten mich einige meiner Freunde, denen ich davon erzählte, und fragten belustigt, warum ich denn so einen „Rentnersport“ machen wolle, wovon ich mich nicht abhalten ließ. Doch wie lernen? Internet, Videos oder Buchanleitungen? Nein, lieber mit einem guten Trainer in einer netten Gruppe, damit sich keine Technik-Fehler einschleichen. Nach einiger Recherche stieß ich auf Dagmar`s Nordic-Walking Gruppe der Skisparte beim VfB-Fallersleben.
Nach einem sehr netten ersten Telefonat wagte ich mich also letzte Woche bei strahlendem Sonnenschein das erste Mal ins Training. Ich bin völliger Neuling auf dem Gebiet und hatte keine Ahnung was mich erwartete. Insgeheim dachte ich noch an einen, zwar technisch anspruchsvollen, aber insgesamt recht gemütlichen Spaziergang. Der Empfang war sehr nett und herzlich, sowohl von der Trainerin als auch von der ganzen Gruppe. Alle standen mit Rat und Tat zur Seite, sei es um die Frage nach dem richtigen Stock oder der Technik selbst. Ziemlich genau nach den ersten 15 Minuten des 1,5-stündigen Trainings, war mir klar, dass sich meine Anfangsillusion eines ruhigen, gemütlichen Trainings in Luft auflösen würde. Strammen Schrittes ging es durch den Mörser Wald. Immer wieder gab es kurze Zwischenstopps für Technikwiederholungen und Kraftübungen. Besonders mein Kopf spielte mir immer wieder Streiche und ließ mich über mich selbst lachen. „Geh einfach ganz normal, die Arme schwingen dann automatisch erstmal in die richtige Richtung, bloß nicht drüber nachdenken“, sagte Dagmar. Gar nicht so einfach, dieses „nicht drüber nachdenken“ bei so etwas vermeintlich einfachem wie dem Geradeauslaufen. Auch wenn ich zunehmend meinen Körper spürte, verflog die Zeit wie Flug, es machte mir zunehmend mehr Spaß und ich fühlte mich gut aufgehoben.
Besonders hat mir das an der frischen Luft sein gefallen und die Vielfalt des Trainings. Gekoppelt mit Kraftübungen und Technik sind die unterschiedlichsten Intensitäten möglich. Ich bin absolut begeistert und bedanke mich herzlich für die tolle erste Stunde bei Dagmar und der Gruppe. Der Muskelkater der mich die nächsten Tage begleitete ließ mich immer wieder (sehr positiv) an die Runde zurückdenken und mich auf das nächste Mal freuen. Das Bild vom „Rentnersport“ ist auf meiner Festplatte definitiv gelöscht. Jedem der auf der Suche nach einer neuen oder zusätzlichen Sportart für Ausdauer und Seele ist, kann ich nur empfehlen es einfach mal auszuprobieren. Das Laufen an der frischen Luft und in grüner Umgebung macht auch den Kopf wunderbar frei.

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