„So haben wir diese Zeit gemeistert“
Nach dem Lock-Down im März hieß es in der Ballettschule für Viktoria und mich erst einmal Videos drehen. Zunächst im Fit, dann haben Viktoria und ich versucht, selbst welche im Ballettsaal zu drehen. Leider war es mit einem „wir filmen dann mal unsere Übungen“ nicht getan. Die Kamera ist nun mal nicht mit unserem menschlichen Auge gleichzusetzen und so kostete es unendlich viel Zeit allein die richtigen Einstellungen zu finden, damit z.B. eine zweite Position auch als solche erkennbar war, und nicht wie eine verkrüppelte vierte aussah.
Gott sei Dank ging es mit dem „echten“ Unterricht ziemlich schnell weiter.
Da Ballettgruppen recht klein sind, halbierten wir diese und so erfüllten wir die Corona-vorgegebenen Bestimmungen bezüglich der Personenzahl. Die Abstände konnten wir ebenfalls gewährleisten, indem wir uns auf das Training an der Stange beschränkten. Das bedeutete, dass zunächst nur die Älteren Schüler Unterricht bekamen, für die Jüngsten drehten wir fleißig weiter Videos.
Zunächst unterrichteten wir Outdoor, dabei diente uns der Löwenkäfig als Ballettsaal. Meist spielte das Wetter mit, und den Kindern gefiel das Training draußen so gut, dass wir kurz überlegten, unsere Ballettschule komplett hierher zu verlegen. ?
Aber der nächste Winter kommt bestimmt…und so freuten wir uns dann doch, als wir wieder in die Karl Wilhelm Halle ziehen durften. Die Stangen wurden mit Tape unterteilt und nach jeder Gruppe desinfiziert sowie der Raum gelüftet. Auf diese Weise konnten immer mehr Ballettgruppen in den Raum zurückkehren und spätesten als das Kontaktverbot für feste Gruppen aufgehoben wurde, fanden sich auch die Jüngsten hier wieder ein.
Für jede neue Veränderung hieß es in dieser Zeit neue Pläne erstellen, gefühlt war dies meine Hauptbeschäftigung in dieser Zeit und ein Glück, wenn die Eltern da noch den Überblick behielten.
Doch kaum hatte man den ersten Lockdown überstanden und sich an die neuen Regeln gewöhnt, da stand gefühlt bereits der nächste an, in welchem wir uns gerade befinden. Es heißt also wieder Videos drehen! Neu ist allerdings das Zoom-Angebot – etwas gewöhnungsbedürftig die Schüler jetzt in meinem Wohnzimmer zu empfangen oder in Viktorias Küche, aber immerhin haben wir so die Möglichkeit unsere Schüler zu sehen und zu sprechen – denn was ist ein Lehrer ohne Schüler!!!